Das Wichtigste im Leben sind die Herzensverbindungen.
Das war mein „wunderbarer Gedanke“, den ich heute für Carina Schimmel und ihren Podcast „Wunderbare Gedanken“ im Gepäck hatte.
Welche Geschichte hat dieser Satz?
Gestern musste ich um 12:00 Uhr ins Klinikum München-Süd, um meinen Partner abzuholen, der dort wegen einer akuten Magen Darm Grippe eine Nacht am Tropf verbracht hatte.
Als ich hineingehe, steigt sofort dieses mulmige Gefühl in mir hoch, dass ich in Krankenhäusern bekomme.
Es riecht nach Desinfektionsmittel, die Gänge sind kahl und endlos lang, eine Patientin wird im Bett an mir vorbei geschoben. Sie ist an etliche Schläuche angeschlossen. Mir ist komisch zumute.
Das Zimmer meines Partners ist im 3. Stock. Da er keine Schuhe dabei hatte, als ihn der Rettungsdienst am Tag zuvor mitnahm, hole ich ihn aus seinem Zimmer ab.
Ich steige in den Aufzug, der bereits ziemlich voll ist. Da kommt noch eine ältere Dame mit Kanüle im Arm, im Rollstuhl sitzend, dazu. Der Krankenpfleger, der sie herein geschoben hat, unterhält sich mit seinen Kolleg:innen im Aufzug.
Mein Blick fällt auf die Frau. Sie schaut mir in die Augen, ganz warm und offen. Für eine Minute steht die Zeit still. Wir blicken uns beide tief in die Augen, lächeln und in unseren Herzen entsteht ein wohliges Kribbeln. Unsere Herzen sind weit offen und ein Glücksgefühl macht sich breit.
Im 3. Stock angekommen, sehe ich ihr noch einmal in die Augen, wir strahlen beide um die Wette, ich lächle ihr zu und nicke kurz, sie lächelt zurück und nickt ebenfalls.
Diese Begegnung ohne Worte war ein heiliger Moment für mich. Mitten in einem Umfeld voller Hektik, Stress und Alltagsroutinen. Tief beglückt über die Herzensverbindung mit dieser unbekannten Frau im Rollstuhl, kam ich im Zimmer meines Partners an.
Wenn ich Untertitel schreiben sollte für unsere Begegnung auf Herzensebene, so würden diese lauten:
Ich: „Ich sehe dich. Und freue mich über deinen warmen wohlwollenden Blick.“
Frau im Rollstuhl: „Ja, ich sehe dich auch. Das tut unendlich gut.“
Ich: „Mein Herz freut sich über dein Da-Sein.“
Frau im Rollstuhl: „Danke, mein Herz hat deine Freude empfangen und sendet sie an dich zurück.“
Ich: „Ich wünsche dir alles Gute und bin dankbar für unsere Begegnung.“
Frau im Rollstuhl: „Danke, auch ich werde diesen Moment in meinem Herzen bewahren.“
Die Herzensverbindungen entstehen, wenn wir in Kontakt mit uns selbst sind und offen für unser Gegenüber. Das Mitgefühl ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Herzen.
Was ist dein „wunderbarer Gedanke“ dazu?