Ein Moment der Herzenswärme in der Bäckerei
Es gibt in Sendling eine kleine Bäckerei, in der ich gern morgens meinen Cappuccino trinke.
Der Inhaber ist ein fröhlicher Mann, der immer ein Lächeln auf den Lippen hat und eine freundliche Bemerkung.
Seine offene Art empfinde ich als sehr einladend und angenehm. Außerdem liebe ich, dass er in seiner kleinen Bäckerei eine Siebträger Maschine hat und richtig gute Kaffeebohnen. Das ist die perfekte Kombi für einen guten Start in den Tag.
Neulich führte mich mein Weg wieder zu ihm. Glücklich meinen Cappuccino schlürfend, kam ich ins Gespräch mit einem anderen Gast. (Der ältere Herr war genauso nett und gut gelaunt wie der Chef 😉
Wir tauschten uns erst über richtig guten Kaffee aus. Als der Besitzer kurz die Bäckerei verließ mit der Bitte, die Kundschaft zu informieren, dass er in 1 Minute zurück sei (er müsse sein Auto umparken), erzählte mir der nette Herr folgendes:
Er habe beobachtet, dass jeden Morgen ein obdachloser Mann vorbei käme, der vom Inhaber einen Kaffee und eine Breze geschenkt bekomme. An manchen Tagen würde er zweimal vorbei kommen. Und jedes Mal bekäme er etwas zu essen und zu trinken.
Als ich das hörte, kamen mir die Tränen.
Ich war total berührt.
Der Besitzer der Bäckerei ist vor 30 Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Er hat sich alles hier aufgebaut. Bei Null angefangen. Seit 20 Jahren hat er die kleine Bäckerei.
Dass er so ein großes Herz hat und Menschen in Not auf seine Art und Weise hilft, hat mich tief beeindruckt.
Da beschloss ich, meinen Teil dazu beizutragen, dass der Besitzer noch mehr Grund zur Freude hat.
Ich bin nämlich in meiner Freizeit eine heimliche Freude-Anstifterin! Denn was ich RICHTIG gut kann ist Enthusiasmus.
In dem Moment kam ein junges Pärchen zur Tür herein. Ich war völlig in meinem Elan, dem Chef persönlich etwas Gutes zu tun… und wartete auf meinen Einsatz.
Als die beiden ihr Gebäck bestellten, flötete ich laut hörbar hinter ihrem Rücken „Der Kaffee schmeckt hier übrigens ausgezeichnet! Kann ich SEHR empfehlen!“ Beide drehten sich um, ich lächelte sie charmant an und schwärmte ihnen von meinem hervorragenden Cappuccino vor.
Eine Minute später bestellte sich die Frau einen Latte Macchiato, wandte sich mir zu und zwinkerte: „Es funktioniert…!“
Mein Gesicht war ein einziges großes Lächeln. S – M – I – L – E.
Jaaa, Herzenswärme verbreitet sich, genauso wie ein Lächeln.
Wann hast du zuletzt jemandem etwas Gutes getan? Welche Erinnerung hast du an einen Moment der Herzenswärme?
PS: Ich bin an diesem Tag völlig beseelt in den Tag gestartet!
PPS: Apropos Smile: Ich habe einen Pyjama mit dem Aufdruck „A smile is the most beautiful thing you can wear.“ Was soll ich sagen? Der hat mich gefunden!
▶ Ich bin Christa und ich bewundere Menschen, die ein großes Herz haben und Gutes tun. Ganz still, heimlich und leise. An dem Platz, an dem sie sind. Jeden Tag aufs Neue.
