Es gibt Fragen, die begleiten mich schon mein ganzes Leben:

Es gibt Fragen, die begleiten mich schon mein ganzes Leben:

Warum handeln Menschen, wie sie handeln?

Was bewegt sie – tief im Innersten?

Heute früh wurde mir bewusst, dass genau darin mein Warum liegt.

Menschen haben mich schon immer fasziniert.
- Was treibt sie an?
- Warum tun sie, was sie tun?
- Was hoffen sie, was ersehnen sie?
- Was macht sie traurig – und was berührt sie im Kern?

Heute wurde mir klar:
Eigentlich wollte ich immer Menschenforscherin werden.

Als Jugendliche habe ich es geliebt, mit meiner Lieblingsoma im Garten zu sitzen. Wenn sie erzählte, hörte ich gebannt zu. Ihre Lebensgeschichte war geprägt von Entbehrung, harter Arbeit und großer Verantwortung.

Sie wuchs in einfachen Verhältnissen auf, arbeitete als Magd und wurde mit 17 vom Sohn des Bauern schwanger. Mein Opa – selbst Knecht auf dem Hof – heiratete sie, obwohl das Kind nicht von ihm war. Gemeinsam zogen sie neun weitere Kinder groß.

Trotz all der Herausforderungen strahlte meine Oma eine tiefe Ruhe aus. Sie war bei sich. Und bei der Welt.

Ich war unglaublich gern in ihrer Nähe.

Meine Oma hatte ein großes Herz. Sie war der erste Mensch, der mir das Gefühl gab, besonders zu sein – einfach so, ohne dass ich etwas leisten musste.

Das war heilsam für mich. Denn schon früh hatte ich das Gefühl, funktionieren zu müssen.

Erwachsene waren mir oft ein Rätsel. Ich konnte nicht verstehen, warum sie Dinge taten, von denen sie wussten, dass sie ihnen nicht guttun.

Als sich meine Eltern trennten, begann ich ein Theologiestudium. Ich wollte herausfinden, ob es Gott gibt – und was es mit ihm auf sich hat.

Die Frage hinter der Frage war:
Warum lässt er so viel Leid zu?

Am Ende meines Studiums hatte ich meine Antwort gefunden:
Wir haben einen freien Willen.

Heute ist mein Warum klar:
Ich möchte einen Beitrag leisten, dass unsere Welt ein wenig freundlicher und friedlicher wird.

Deshalb begleite ich Menschen dabei, herauszufinden, was ihnen wirklich guttut – und was nicht.

Ich unterstütze sie dabei, ihre inneren Antreiber zu erkennen, liebevoll mit sich selbst umzugehen und stärkende Routinen in ihren Alltag zu integrieren.

Damit sie morgens gerne aufstehen.
Sich auf den Tag freuen.
Und ihr Leben gestalten – Tag für Tag neu.
Weil jeder Tag ein Geschenk ist.

PS: Danke, Oma. Deine Seele begleitet mich bei meiner Aufgabe.

Comments are closed.