Kernige Spiritualität oder: Jesus würde zum Aldi gehen.
Es ist Freitag Nachmittag. Der Wochenend Einkauf steht an. Ich stehe am Fenster und betrachte fassungslos den grauen Regenhimmel. Der Wind treibt dunkle Wolken vor sich her. Ich überlege nun schon seit 10 min., ob ich bei diesem Sch***wetter wirklich mit meinem Einkaufstrolli raus gehe.
Ich schimpfe vor mich hin und beklage mich lautstark über das miese Wetter. „Ich halte es nicht mehr aus…! Wir haben Sommer. Wieso muss es ständig regnen?!?“ motze ich vor mich hin.
Mein Partner sitzt entspannt am Laptop, hört mich klagen, und flötet salbungsvoll: „Meine Güte, bist du unspirituell. Überleg dir doch mal lieber, was Jesus an deiner Stelle tun würde…!“
Er grinst zufrieden vor sich hin. Punkt für ihn. Er nennt mich liebevoll seine „Eso-Ische“ und es bereitet ihm diebische Freude, mich in Momenten irdischer Verzweiflung zu erleben.
Ich höre mich antworten: „Jesus würde zum Aldi gehen.“ Dieser Satz löst einen Heiterkeitsanfall hinter dem Laptop aus. Mein Partner kommentierte lachend: „Na bitte, dann hast du ja die Lösung!“
Woher kam dieser Satz? Keine Ahnung, er war einfach da.
Ich musste grinsen. Okay, egal, sch*** auf‘s schlechte Wetter. Ich gehe jetzt zum Aldi.
Und was soll ich sagen?
Petrus war mir gnädig, es hat nicht geregnet und ich kam trocken wieder zu Hause an.
Die Frage: „Was würde Jesus tun?“ wird seitdem häufig in unserem Haushalt eingesetzt.
PS: Und ich finde es vollkommen in Ordnung, als Meditationslehrerin auch mal auf‘s miese Wetter zu schimpfen.