"Sie meint es nur gut" oder: Wieso darf Arbeit keine Freude machen?!?
Ich komme aus einer Mittelschichts-Familie. Mein Vater war Grund- und Hauptschullehrer, meine Mutter Hausfrau. Als Kind hatte ich alles, was ich für mein Glück brauchte. Und gleichzeitig hörte ich meine Mutter ständig sagen: "Das können wir uns nicht leisten!" Manchmal betraf das auch ein Eis am Kiosk und das war hart. Andere konnten sich immer alles leisten, wir nicht. Doch im Grunde war ich ein glückliches Kind, weil ich viele Freiheiten hatte und meine Kreativität ausleben konnte.
Jetzt mache ich mich selbständig und bin in den letzten Zügen beim Verfassen meines Business Plans. Mutter macht sich Sorgen und beobachtet meine neue Ausrichtung skeptisch. Neulich am Telefon meinte sie zu mir: "Weißt du, Christa, du willst immer Freude haben an dem, was du tust. Aber du musst auch von irgendwas leben...!"
Bumm. Das saß. Als ob ich das nicht 18 Jahre lang gehört hätte. Und immer wieder schmerzt es und tut verdammt weh innen drin. Dann kommt mir der Satz in den Sinn: "Sie meint es nur gut mit dir", so wie man bei Hundebesitzern oft hört: "Der will nur spielen", während der spielende Hund gerade dabei ist, mein Hosenbein zu zerfetzen.
Ich habe geschluckt, erstmal gar nichts geantwortet und dann brach es förmlich aus mir heraus: "Ich werde der Welt beweisen, dass beides zusammen geht! Dass ich Freude haben kann in meiner Arbeit und damit Geld verdiene!" Ich habe all meine Überzeugungskraft in diesen Satz gelegt, auch wenn noch das letzte Fünkchen fehlte. Immerhin ist es momentan nur eine Behauptung.
Und ich bin wild entschlossen der Freude zu folgen im Vertrauen darauf, dass der Erfolg dann auch folgt. Mein persönlicher Erfolg für heute ist, dass ich diese Geschichte mit euch teile.
Was macht dir Freude? Und erlaubst du dir eine Arbeit, die du mit Freude tust?