Magst du dich eigentlich?

Magst du dich eigentlich?

Hand aufs Herz: Magst du dich? Ich habe mir heute diese Frage gestellt, weil ich manchmal den Eindruck habe, dass wir dazu tendieren, ein bestimmtes Bild von uns zu mögen. Das, mit dem wir nach außen treten.

Wir konstruieren uns ein ICH, das gut rüber kommt und überwiegend schlaue Sachen sagt. Und finden das dann selber gut. Aber sind wir das?

Ich bin als Mensch sehr vielschichtig und habe innere Anteile, die unterschiedliche Dinge wollen. Das führt immer wieder zu Spannungen und Stress, den ich mir selber mache. Früher dachte ich immer, der Stress kommt NUR von außen: wenn der doofe Chef nicht wäre oder die nervenden Kolleg:innen oder der jammernde Partner... dann hätte ich ein friedlicheres und ausgeglicheneres Leben.

Weit gefehlt. Wie ich jetzt feststelle. Ich bin die Quelle meines Stresses. Ich bin verantwortlich dafür, wenn mein Energieniveau im Minusbereich ist. Niemand sonst. Es ist auch meine Verantwortung, wenn ich unglücklich bin in meinem Job, mit meiner Beziehung, mit meinem Single-Dasein... denn nur ich kann etwas ändern.

Klingt jetzt bisschen hart, ist aber so. Gleichzeitig ist die gute Nachricht: es muss nicht so bleiben. In dem Moment, wo ich das erkannt habe, kann ich mich entscheiden, einen anderen Umgang damit zu finden.

Mir hat Meditation enorm geholfen, liebevoller mit mir selbst zu sein und meine eigenen Unzulänglichkeiten anzunehmen. Anstatt mich selbst zu verurteilen, habe ich erfahren, wie wohltuend Mitgefühl mit mir selbst ist.

Daher kann ich heute sagen: Ja - ich mag mich - überwiegend. Nicht immer, aber immer öfter 😉

Wie ist es bei dir?

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